Der Kunde sagt zu Ihnen: „Bringen Sie mir Links, ich will Links!“ Doch wollen Sie ihm wirklich alle Links beschaffen? Sicher nicht. Nicht jeder Link kommt auf dieselbe Art und Weise zu Stande – und manchmal muss man Kunden erklären, wieso es Sinn machen kann, einen Link für ungültig zu erklären. Um zu verstehen, warum man einen eingehenden Link auch ablehnen solle, erkläre ich es dem Kunden gerne am Beispiel eines Inspektors (Bot), der eine riesige Party (Linkprofil) inspiziert.

Der Crawler schaut sich um und sieht, wer mit wem in Verbindung steht.

Es sieht Sie (Ihre Website) und schaut auf die Sorte Kumpels (andere Websites), mit denen Sie herumhängen.

Wenn Sie von qualitativ minderwertigen Seiten und Spamsites umgeben sind, die für Sie nicht relevant sind, wird die Suchmaschine wenig von Ihnen halten. Aber was kann man tun? Man kann die zwielichtigen Kumpels loswerden – also ungeeignete Links ungültig erklären.

Man will also mit den Händen winkend dem Bot klarmachen: “Ich habe mit diesen Leuten nichts, aber auch gar nichts, zu tun!”

Tatsächlich sollten Sie sich mit seriösen Seiten umgeben. Denn, wenn Sie mit anständigen Websites „abhängen“, werden diese mit Ihnen in Verbindung gebracht. Oder, wenn ich diese Analogie einmal verbanne:  Sie wollen Sites mit hohem Traffic, hohem Page Rank, hoher DA, hoher PA – dann sollten Sie sich auch nur mit Seiten umgeben, die dies bereits haben.

Aber wie erkennt man diese lästigen, zwielichtigen Links?

Was ist ein guter Link? 

Es ist offensichtlich, was ein guter Backlink ist, wenn er von einer Seite mit einer hohen Reputation wie The Guardian, BBC News oder der New York Times kommt. Sie sind bekannt. Man vertraut ihnen.

Aber wenn Sie einen kleinen E-Commerce-Shop betreiben, ist es höchst unwahrscheinlich, dass Sie diese lukrativen Backlinks erhalten werden. Die BBC News möchte eben nicht mit Ihnen abhängen.

Keine Angst, man muss nicht so hohe Maßstäbe anlegen, um Reputation aufzubauen. Es bringt nichts, Hunderte von Links von einer Domain zu haben. Sie möchten vielmehr als zuverlässige und relevante Quelle angesehen werden, die eine Vielzahl von Backlinks von verschiedenen Websites erhält.

Link Building ist aus SEO-Perspektive unglaublich wichtig. Ihre Website sollte immer darauf abzielen, einen großen Fundus starker Links aufzubauen.

Was ist ein schlechter Link? 

Zu entscheiden, welcher Link schlecht ist, ist nicht so einfach. Sie sollten eine Reihe von Faktoren berücksichtigen bevor Sie einen Link ablehnen:

Dünner Content: Eine Möglichkeit zu bewerten, ob ein Link relevant ist, ist der Content auf der jeweiligen Seite. Hat der Content Substanz und ist gut recherchiert?

Nicht relevant: Relevanz ist essentiell. Wenn Sie eine große Anzahl von Links von Seiten haben, die konträr zu Ihrem Business sind, wird dies von den Crawlern als verdächtig markiert.

Bezahlte Links: Sind unnatürlich und Google wird „Nein!“ sagen.

Seiten mit niedriger Qualität: Dies bezieht sich auch auf den Inhalt, aber wenn Sie eine Site sehen, die besonders fehlerhaft ist oder nicht responsiv, dann sollten Sie sich deren Metriken noch einmal genauer ansehen.

Links in einer anderen Sprache: Wenn Sie ein lokales Unternehmen betreiben und Sie Backlinks aus der ganzen Welt in verschiedenen Sprachen erhalten, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass etwas Besonderes passiert sein muss. Vorsicht!

Verzeichnisse: Eine uralte Taktik ist es, Ihre Website so vielen Verzeichnissen wie möglich digital hinzuzufügen. Es ist nicht nur nutzlos, sondern könnte auch mit einer Bestrafung durch die Suchmaschinen einhergehen.

Es liegt letztlich in Ihrem Ermessen, welche Links sie als schädlich bewerten. Sie sollten aber gut darüber nachdenken und Ihre Entscheidung so viele Daten wie möglich zu Grunde legen.

Finden Sie alle Backlinks

Sie sollten so viele Backlink-Daten wie möglich aus einer Vielzahl von Quellen sammeln. Die kürzlich von Majestic und SEMRush entwickelte Integration bietet Ihnen eine Plattform, um verschiedene Metriken zur Messung der Ausrichtung des Links zu erheben. Durch dieses Tool war es noch nie so einfach, ein umfassendes Link-Audit zu erstellen. Gerade die Zusammenstellung aller Daten aus beiden Tools wird so zu einem viel einfacheren Prozess.

Sobald Sie alle Ihre Daten in eine Tabelle exportiert haben, gibt Ihnen dieses eine gute Vorstellung aller Links zu Ihrer Seite und sollte in etwa so ähnlich wie diese Tabelle aussehen:

Vielleicht gönnen Sie sich ein Aspirin

 

Mit Metriken Relevanz bemessen

Das großartige an der Verwendung von Backlink-Plattformen ist, dass sie mit ihren eigenen Metriken arbeiten. Sie beraten Sie, wenn es darum geht zu verstehen, wie Suchmaschinen Ihre Website sehen. Einige der Link-Plattformen haben einen eigenen Domain-Score, Trust-Score oder Spam-Score.

Hiermit können Sie die Vertrauenswürdigkeit einer Seite messen. Unter der Verwendung einer Reihe von Algorithmen basieren die Metriken auf zahlreichen Faktoren: Links zu der jeweiligen URL von Websites mit einer hohen Reputation, intern/extern Link-Ratio oder ob eine potenzielle Spam-Warnung für diese Website angezeigt wird.

Mit Majestic können Sie extrem niedrige Werte herausfiltern und so die schlechten Links identifizieren

Unabhängig davon, welche Tools Sie bereits verwendet haben – Sie erhalten ein gutes Spektrum an Daten auf fast allen Plattformen. Aber seien Sie nicht zu wertend, da niedrige Werte auf die folgenden Faktoren zurückzuführen sein können:

  • Die Website ist vielleicht ziemlich neu und hat noch nicht die Zeit gehabt, um eine beträchtliche Menge von Links aufzubauen
  • Einige Teile der Website blockieren möglicherweise die Crawler

Nur weil die Domain des Links derzeit keinen Wert bringt, ist das kein Grund, sie zu Ihrer eigenen Disavow-Liste hinzuzufügen. Wenn Sie das Disavow-Tool verwenden, suchen Sie gezielt nach schädlichen Links. Aber prinzipiell sollten Sie so oft wie möglich überwachen, wer auf Ihre Seite verlinkt.

Andere Faktoren, die Sie berücksichtigen sollten

Sie wissen nicht genau, ob Sie die Seite auf Domain-Ebene oder nur den Link ablehnen sollen?

Für Spammy-Sites gilt: Tun Sie es auf Domain-Ebene. Aber wenn die Website seriös ist, blockieren Sie einfach nur den Link. Auch wenn die Seite, die auf Ihre Website verlinkt im Moment nicht relevant ist, könnte es möglich sein, dass Sie hier eine zukünftige Linkchance verpassen, wenn Sie sofort auf der Domain-Ebene einen Disavow einrichten.

Allerdings ist dies sehr unwahrscheinlich und die Faustregel lautet: Disavow auf Domain-Ebene!

Suchergebnisse nach der Umsetzung prüfen

Sobald Sie die Disavow-Datei abgeschickt haben, halten Sie Ausschau nach Rankingveränderung innerhalb der SERP und des Datenverkehrs.

Sie sollten eine Weile abwarten. Haben Sie Geduld bis die Crawler ihre Arbeit getan haben.

Fluktuationen können oft subtil sein, aber wenn Sie einen starken Abschwung bemerken, sollten Sie sich die Links ansehen, die Sie abgelehnt hab. Vielleicht sind Sie ein wenig plump mit der Disavow-Axt vorgegangen.

So – das war es auch schon. Ich hoffe, dass dieser Post Ihnen einige Einblicke verschafft hat, wie ein würdiger Link zu Ihrer Seite auszusehen hat. Ich möchte Sie an die berühmten Worte von Shakespeare erinnern:

“Nothing is bad or good but linking makes it so”

Daniel Liddle
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