Gabriele Benedetti hat Majestic folgende Frage gestellt: „Wenn ich den Trust Flow und Citation Flow von Mitbewerbern untersuche, sollte ich dann „Root-Domain“ oder „Subdomain“ wählen? Und warum?“

Warum stellt Gabriele diese Frage?

In Majestic erscheint eine Drop-down-Liste (bzw. Radiobuttons, wenn Sie Ihre Einstellungen personalisiert haben), nachdem Sie die Suchschaltfläche gedrückt haben:

root domainEs gibt keine feste Voreinstellung für die Liste auf unserer Startseite, sondern wir interpretieren Ihre Eingabe ausgehend von dem, was wir GLAUBEN, was Sie mit Ihrer Eingabe bezwecken. Wenn Sie also beispielsweise bbc.co.uk eingeben, dann gehen wir davon aus, dass Sie die „ROOT“-Domain meinen (den Teil vor der Endung der Top Level Domain). Wenn Sie www.bbc.co.uk eingeben, so ist dies eine Subdomain von bbc.co.uk und www.bbc.co.uk/ mit einem abschließendem Schrägstrich wird als URL interpretiert – hier gehen wir also davon aus, dass Sie Informationen über die Startseite zur BBC selbst, und nicht die gesamte Website möchten. Es gibt noch eine weitere Option – der „Path“ -, der aber etwas komplexer ist. Die Frage ist, welche Version Sie verwenden sollten, wenn Sie einem Kunden berichten.

Äpfel und Birnen

Zunächst sollten Sie sich klarmachen, dass wenn Sie www.siteA.com mit siteB.com [ohne www] vergleichen, Sie TATSÄCHLICH Zahlen vergleichen, die aus völlig unterschiedlichen Berechnungen stammen! Während eine Website vielleicht standardmäßig über www und die andere ohne www erreicht wird, können sie direkt verglichen werden, indem man eine Zählung von Backlinks, verweisenden Domains ODER Flow Metrics heranzieht. Und das sind die Gründe…

Wir kalkulieren die Daten auf URL-Ebene

Die Welt des Internets besteht aus URLs und daher kartieren wir das Web zunächst und berechnen Werte für jede einzelne Seite. Dadurch erfahren wir Dinge wie… wie viele Seiten von anderen Websites auf die einzelnen Seiten verlinken und wie viel „Trust“, also Vertrauen, auf die einzelnen Seiten strömt. So bekommen wir schließlich absolute Werte für jede Seite, die wir dann zur Visualisierung in einfache Zahlen zwischen 1 und 100 umrechnen, indem wir den gesamten Satz an Daten normalisieren.

Dann packen wir alle URLs für jede Subdomain in einen weiteren Satz absoluter Zahlen, die wir dann auch wieder jeweils in einfache Zahlen zwischen 1 und 100 normalisieren.

Und anschließend packen wir die URLs für jede Root-Domain in einen dritten Satz absoluter Zahlen, die wir auch wieder in einfache Zahlen zwischen 1 und 100 für komplette Root-Domains normalisieren.

Da wir jedes Mal normalisieren, wird jeder Datensatz auf Grundlage völlig unterschiedlicher Wertebereiche verglichen. Man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

Das war mir zu mathematisch – gibt es eine einfachere Erklärung?

Ein praktisches Beispiel aus dem „wirklichen Leben“ wäre es, wenn man die von jedem Menschen auf dem Planeten „je ausgesprochenen Wörter jeweils einmal zählt“ und nach Land und Kontinent untersucht. Man könnte jeder einzelnen Person in den USA eine geschätzte Zahl der absoluten Zahl an Wörtern, die sie kennen, zuordnen. Dann könnte man die Daten normalisieren, sodass jeder Person eine Zahl zwischen 1 und 100 zugeteilt ist. Dabei gilt, dass Personen mit einer Zahl von annähernd 100 fast jedes Wort kennen, während alle Neugeborenen einen Wert von null hätten. (Übrigens ist die Anzahl der Personen mit dem Wert null weitaus höher als die Anzahl der Personen mit dem Wert 100.)

Wenn wir nun diese Werte für alle Personen in Amerika sowie für alle in Großbritannien ausrechnen würden, müsste man zunächst überlegen, wie man die Daten verdichtet („Roll-up“). Würden Sie den Mittelwert nehmen? Den Modalwert? Den Median? Egal, welchen Sie wählen, Sie haben einen Wert für jedes Land. Dann würden Sie ein Ranking für die Zahlen aufstellen, um die Länder miteinander zu vergleichen.

Es könnte also sein, dass eine Person in linguistischer Hinsicht WIRKLICH gut ist, aber aus einem Land kommt, das im Ranking niedrig oder hoch eingestuft ist.

Sie sollten (für SEO) eher Seiten statt Roots oder Subdomains vergleichen

Ich denke, dies lässt sich anhand des folgenden Beispiels veranschaulichen… Das sind die Top-Five-Ergebnisse in meinen Google SERPS, wenn ich den Begriff „Advanced style“ eingebe:

1: advancedstyle.blogspot.com/
2: advancedstylefilm.com/
3: advancedstylefilm.com/screenings
4: http://www.theguardian.com/fashion/2014/may/03/advanced-style-fashion-blog-for-older-women
5: https://www.youtube.com/watch?v=nWKTfqivbRQ

Oberflächlich gesehen, handelt es sich bei Ergebnis 1 um eine Subdomain. Ergebnis 2 ist eine Root-Domain. Die anderen sind eindeutig Seiten.

Wenn Sie genauer hinsehen… dann sind die beiden ersten EBENFALLS URLS, DA SIE DEN ABSCHLIESSENDEN SCHRÄGSTRICH HABEN!

In anderen Worten – Google gibt die Ergebnisse auf Seitenebene aus. Auch wenn einige der algorithmischen Faktoren auf Domains basieren, so basieren die meisten doch auf Seiten. Andere Signale sind wiederum serverbasiert oder länderbasiert… Google greift aber fast immer auf die niedrigste Einheit zurück, wenn es eine Suchabfrage beantwortet. Wenn Google dies nicht tut, dann ist es aller Wahrscheinlichkeit nach so, dass Google die Frage für Sie beantwortet und Sie auf gar keine Website schickt! (Das macht Google immer häufiger)

Die Seite, die Google ausgibt, hat aber keine Backlinks!?

Meiner Ansicht nach schauen sich die Menschen in erster Linie die Domain-Daten an, weil die Daten auf Seitenebene oberflächlich gesehen nutzlos erscheinen. Eine Seite rankt aber auch ohne externe Links, da INTERNE Links von anderen starken Seiten der gleichen Website auf sie verweisen. Aus diesem Grund schicken wir Trust und Citation durch interne Links, auch wenn eine Auflistung all dieser internen Links eine Verzehnfachung des Speichers von Majestic erforderlich machen würde.

Eine Seite auf Mashable.com kann super abschneiden, während die nächste vielleicht komplett ignoriert wird. Das gleiche gilt für Wikipedia oder die BBC oder CNN oder Blogspot… in der Tat ist es so, dass eine starke Website viel mehr Möglichkeiten hat, seine Benutzer innerhalb seiner Website weiterzuleiten – aber schlussendlich gibt Google Seiten aus, und keine Websites. Eine starke Website, die stark auf eine interne Seite verlinkt, erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Seiten-Rankings… aber nur dann, wenn sie von ihren starken Seiten aus verlinkt.

Um also Gabrieles Frage zu beantworten

Meiner Ansicht nach – unter der Voraussetzung, dass Gabriele aus SEO-Sicht anfragt – müsste die Antwort „weder – noch“ lauten. Stattdessen wählen Sie die Seite aus, die Google rankt und verwenden diese. Wenn Sie dies nicht tun, vergleichen Sie schlussendlich Äpfeln mit Birnen – oder kleine Websites mit Wikipedia.org. Wenn Gabriele dagegen in der Funktion eines Aktienanlegers fragen würde, wäre die Root-Ebene wichtig… außer wenn eine Root-Domain die Subdomains komplett an jemand anders verkauft hätte, denn es zählt die aggregierte Stärke der Domain zusammengenommen.